Das Wesentliche in Kürze
Mit dem Projekt «Personal (HR-IT)» setzt das Eidgenössische Personalamt (EPA) im Rahmen des Programms SUPERB die Harmonisierung und Standardisierung der heute sehr unterschiedlich gehandhabten Personalprozesse um. Durch die Cloud-Nutzung sollen neben einer zeitgemässen digitalen Prozessabwicklung auch Effizienzsteigerungen erzielt werden. Im Endausbau wird eine Full-Cloud-Lösung angestrebt. Diese kann aufgrund der Produktstrategie von SAP frühstens ab 2030 umgesetzt werden. Im November 2022 hat der Programmauftraggeber SUPERB, in Abstimmung mit der Direktorin EPA entschieden, als Zwischenschritt eine hybride Lösung umzusetzen.
Die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) hat das Projekt zum zweiten Mal geprüft. Bei dieser Zweitprüfung hat sie die Entscheidung für die Hybrid-Cloud-Variante beurteilt. Darüber hinaus hat sie die Umsetzung von fünf Empfehlungen aus der Erstprüfung bewertet.
Die Prüfung zeigt, dass der Entscheid für die Hybrid-Cloud-Variante vor allem aufgrund politischer Überlegungen z. B. bezüglich Datensouveränität und befürchteter Nicht-Akzeptanz einer Full-Cloud-Lösung getroffen wurde. Hinzu kommt, dass SAP keine zufriedenstellende Cloud-Lösung für die Personalabrechnung anbieten kann. Die finanziellen Auswirkungen und die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung wurden gegenüber anderen Kriterien geringer gewichtet und spielten daher keine primäre Rolle. Dass jedoch auch bereits mit der Hybrid-Cloud-Variante Personaldaten in der Cloud gehalten und bewirtschaftet werden, war nicht allen Beteiligten im Projektumfeld klar. Dies obwohl in verschiedenen Gremien darüber informiert worden ist. In der Folge müssen Diskussionen zu den datenschutzrechtlichen Anforderungen spät im Projektverlauf erneut geführt werden.