Das Wesentliche in Kürze
Bis Ende 2030 muss die Schweizer Luftwaffe eine neue, integrierte Luftverteidigung realisieren. Im Rahmen des Programms Air2030 werden ein neuer Kampfflugzeugtyp und ein System der bodengestützten Luftverteidigung grösserer Reichweite beschafft. Zudem umfasst das Programm die Projekte Radar und C2Air (Command and Control Luftwaffe). C2Air beinhaltet den schrittweisen Ersatz bzw. die Modernisierung des aktuellen Luftraumüberwachungs- und Einsatzleitsystems Florako. Die Beschaffung dieses Systems wurde im Rüstungsprogramm 2020 vom Parlament beantragt. Die Kosten für C2Air betragen nach heutiger Kenntnis insgesamt 291 Millionen Franken.
Die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) beurteilte in der vorliegenden Prüfung, ob die nötigen Entwicklungsleistungen und Umsysteme im Projektplan angemessen abgebildet waren. Dabei konzentrierte sie sich ausschliesslich auf das Teilprojekt Radarluftlagesysteme (Ralus) / Luftlagenachrichtensystem (Lunas)-Ersatz von C2Air, das den grössten finanziellen Anteil am Projekt hat. Die Ergebnisse zeigen, dass den Vorgaben zur Beschaffung eines Standardproduktes weitgehend Rechnung getragen wurde. Hingegen wurde der Umfang notwendiger kundenspezifischer Entwicklungen im Vorfeld unvollständig erkannt, unterschätzt und nicht ausreichend abgestimmt und geleitet. Dies führte zu Verzögerungen und höheren Kosten. Zudem gibt es erhebliche Risiken und Probleme in der Zusammenarbeit zwischen den Projektteams, die zwar erkannt aber bisher noch nicht ausreichend behandelt wurden. Hier besteht dringender Handlungsbedarf.