Das Wesentliche in Kürze
Die Künstliche Intelligenz (KI) durchdringt zunehmend viele Lebensbereiche der Bevölkerung und der Wirtschaft. Die Auseinandersetzung mit KI hat in den Medien und in der Politik deutlich an Dynamik gewonnen. Die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) nimmt an einem internationalen Parallelaudit teil, das den Titel «Examine the government sector’s preparedness for implementation of AI technology» trägt. Dieser wurde 2024 von der Europäischen Organisation der Obersten Rechnungskontrollbehörden (EUROSAI) lanciert. In weitergehenden Prüfarbeiten evaluierte die EFK, inwieweit das Terrain für die Adoption von KI in der Bundesverwaltung vorbereitet ist. Hierbei hat sie die zwei Handlungsfelder institutioneller KI-Handlungsrahmen (i) und konkrete KI-Vorhaben (ii) untersucht.
Die beim Bund gestarteten KI-Initiativen schaffen einen institutionellen KI-Handlungsrahmen, der einen soliden Grundstein für die Adoption von KI legt. Gleichzeitig hat der Bund viele KI-Vorhaben gestartet, von denen einige bereits umgesetzt sind. Richtungsweisende KI-Vorhaben sollten jedoch für die Bevölkerung sichtbar werden und den verantwortungsvollen Umgang mit KI in der Bundesverwaltung unter Beweis stellen. Ausserdem ist eine effektivere Abstimmung zwischen den beiden Handlungsfeldern erforderlich, um den KI-Handlungsrahmen gezielt weiterzuentwickeln und mit der rasanten Entwicklung der KI-Technologie Schritt zu halten. Eine engere Koordination mindert ausserdem das Risiko einer Schatten-IT – also von IT-Lösungen, die ausserhalb einer autorisierten Nutzung und validierten Infrastruktur entstehen. Unkoordiniert und redundant aufgebaute IT-Infrastrukturen sind später nur schwer wieder unter Kontrolle zu bekommen, was sowohl die IT-Sicherheit als auch die wirtschaftliche Effizienz der Verwaltung beeinträchtigt.